Präsidentin der Evangelischen Kirche Bremen lobt Evangelikale

Edda Bosse, die Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) gab am 3. April dem Bremer Regionalprogramm „buten und binnen“ ein ausführliches Interview zur Lage der evangelischen Kirche in Bremen.

In dem Gespräch wurde sie vom Moderator auch nach dem Verfahren zu Olaf Latzel und den Evangelikalen in der BEK gefragt. Nach Bosses Aussagen habe die Leitung der BEK kein Problem mit den Evangelikalen an sich, sondern nur mit einem Pastor und einer Gemeinde, nämlich Olaf Latzel und die Martinigemeinde.

Die anderen sieben evangelikalen Gemeinden lobt sie über den grünen Klee. „Die Evangelikalen machen eine tolle Arbeit“ ließ Bosse die Zuschauer*innen mit voller Begeisterung wissen, denn die Evangelikalen gingen auf die Menschen zu. Besonders lobend erwähnte sie die „Leitgemeinde“ der Evangelikalen innerhalb der BEK, die Matthäus Gemeinde im Bremer Stadtteil Huchting. Übersetzt heißt auf Menschen zu gehen, Missionierung und „Seelenfängerer“


Im weiteren Verlauf des Gesprächs bedauerte sie die Anfeindungen, die nach dem öffentlichen Latzel Verfahren gegen die anderen evangelikalen Gemeinde innerhalb der BEK erfolgen. Sie betonte, dass die Leitung der BEK in Gesprächen mit der „Evangelischen Allianz“ (Dachverband der Evangelikalen innerhalb und außerhalb der BEK) sei. Es wird nach Edda Bosse nicht gelingen eine Spaltung zwischen der BEK und Leitung und den Evangelikalen Gemeinden herbeizuführen.

Leider hat es der Moderator es an dieser Stelle des Interviews versäumt einige Fragen zu den Inhalten der Evangelikalen zu stellen, die den Zuschauer*innen verdeutlicht hätten, welche Positionen in den „tollen“ Gemeinden verbreitet werden.

Dieses Gespräch hat noch einmal unterstrichen: Die BEK Leitung wird getragen von den bürgerlichen Gemeinden der Innenstadt und den bremer Reichenvierteln sowie den Evangelikalen.

Es ist Frau Bosse zu danken, dass sie die Bremer*innen öffentlich wissen ließ, welch positives Verhältnis sie zu homophoben und frauenfeindlichen evangelikalen Gemeinden in der BEK hat.

Kostproben zu den verschrobenen Inhalten der Evangelikalen:

„Die Bibel, bestehend aus den Schriften des Alten und Neuen Testaments, ist Offenbarung des dreieinen Gottes. Sie ist von Gottes Geist eingegeben, zuverlässig und höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und er Lebensführung; „

Quelle: Glaubensbasis der Evangelischen Allianz, Fassung 2018

 

„Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, sollen Frauen in der Versammlung schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden. Sie sollen sich unterordnen, wie es das Gesetz es fordert. Wenn sie etwas wissen wollen, dann sollen sie zu Hause ihre Männer fragen .. „

Die Bibel, Korinther 14.34

 

„Die in der Bibel beschriebene homosexuelle Praxis ist mit dem Willen Gottes und damit dem biblischen Ethos unvereinbar. “

Quelle: Leitgedanken zu Homosexualität der Deutschen Evangelischen Allianz, September 2017.

 

„Du darfst nicht mit einem Mann schlafen;das wäre ein Greuel. „

Bibel, Moses 3. 18,22

 

„Schläft einer mit einem Mann , wie man mit einer Frau schläft, dann dann haben sie eine Greueltat begangen; beide werden mit dem Tode bestraft.“

Die Bibel, Moses 3. 20,13

3 thoughts on “Präsidentin der Evangelischen Kirche Bremen lobt Evangelikale

  1. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Die St. Martini Gemeinde hat sich homophob und frauenfeindlich geäußert. Die anderen, evangelikalen Gemeinden tun dies nicht. Trotzdem ist dort – wie überall in der Kirche und unsere Gesellschaft – dringend Aufklärung zum Thema Homosexualität und Gendergerechtigkeit erforderlich. Aber in den anderen evangelikalen predigen und lehren Frauen seit einigen Jahren ganz selbstverständlich und das Zugehen auf Menschen drückt sich tatsächlich nicht in „Seelenfängerei“ und Missionierung aus, sondern einfach in Hausaufgabenhilfe und Basteln. Die Bibelzitate, die hier beschrieben sind, sind aus dem Kontext gerissen und nur extreme Evangelikale legen diese wörtlich aus. Die Evangelische Allianz und die große Mehrheit evangelikaler Gemeinden ließt diese Verse im Kontext der antiken Kultur und Gesellschaft, so wie es alle anderen Landeskirchen auch tun. Schade, dass der Artikel hier nicht differenziert und informieren möchte, sondern nur auf Stimmungsmache mit Übertreibungen aus ist.

  2. Hier noch eine wichtige Ergänzung:
    „Gott lässt nämlich seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel her wird er über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen, die durch Unrecht die Wahrheit niederhalten. Denn was Menschen von Gott wissen können, ist ihnen bekannt, er selbst hat es ihnen vor Augen gestellt. Denn seine unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und sein göttliches Wesen sind seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung. Trotz allem, was sie von Gott wussten, ehrten sie ihn nicht als Gott und brachten ihm keinerlei Dank. Stattdessen verloren sich ihre Gedanken ins Nichts, und in ihren uneinsichtigen Herzen wurde es finster. Sie hielten sich für Weise und wurden zu Narren. Die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauschten sie mit Bildern von sterblichen Menschen, mit Abbildern von Vögeln, vierfüßigen und kriechenden Tieren. Darum hat Gott sie den Begierden ihrer Herzen ausgeliefert; er hat sie ihrer Unsittlichkeit preisgegeben, sodass sie ihre eigenen Körper schändeten. Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge. Sie beteten die Geschöpfe an und verehrten sie anstelle des Schöpfers, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen ! Darum hat Gott sie entehrenden Leidenschaften ausgeliefert. Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen, und ihre Männer machten es genauso. Sie gaben den natürlichen Verkehr mit den Frauen auf und wurden von wildem Verlangen zueinander gepackt. Männer trieben es schamlos mit Männern. So empfingen sie den gebührenden Lohn für ihre Verirrung an sich selbst. Und weil sie es nicht für gut hielten, Gott anzuerkennen, lieferte Gott sie einem verworfenen Denken aus, sodass sie tun, was man nicht tun darf. Jede Art von Unrecht, Bosheit, Habsucht und Gemeinheit ist bei ihnen zu finden. Sie sind voller Neid, Mord, Streit, List und Tücke. Sie reden gehässig über andere und verleumden sie. Sie hassen Gott, sind gewalttätig, hochmütig und prahlerisch. Im Bösen sind sie sehr erfinderisch, und ihre Eltern verachten sie. Sie sind unbelehrbar, unzuverlässig, gefühllos und kennen kein Erbarmen. Obwohl sie wissen, dass jeder, der so handelt, nach Gottes Gesetz den Tod verdient, tun sie es nicht nur selbst, sondern finden es auch noch gut, wenn andere es ebenso machen.“
    Römer 1:18‭-‬32

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